Was ist ein Matsuri (japanisches Volksfest)?
Warum lieben die Japaner die Matsuri? Erleben Sie Japan hautnah, erfahren Sie die Gründe und lernen Sie bekannte japanische Kulturfeste kennen!Japan ist in jeder Region und zu jeder Jahreszeit voller Charme. Im traditionellen japanischen Glauben gibt es acht Millionen Götter, die allem innewohnen. Matsuri werden abgehalten, um Dankbarkeit gegenüber der Natur und den Göttern auszudrücken, das Leben zu genießen und die Gemeinschaft zu fördern.
Wer Matsuri kennt, kennt Japan. Sie können Geschichte erleben, die Sie normalerweise nicht sehen würden, mit den Einheimischen Umgang pflegen und eine neue Seite der Japaner kennenlernen. Bei den Matsuri sind alle gut gelaunt und Sie können mit anderen auf eine Weise in Kontakt treten, die so einzigartig wie der Anlass ist.
- 1. Was ist ein Matsuri?
- 2. Was ist ein Mikoshi-Schrein?
- 3. Was ist ein Festwagen?
- 4. Was ist ein Feuerfest?
- 5. Was ist der traditionelle japanische Volkstanz Bon Odori?
- 6. Was ist das „Nacktfestival“ Hadaka Matsuri ?
- 7. Was ist ein Nebuta?
- 8. Was ist Hanabi?
- 9. Was ist das Tsunahiki Matsuri?
- 10. Was sind Raiho-shin-Besuche?
1. Was ist ein Matsuri?
Der ursprüngliche Zweck von Matsuri-Festen ist es, den Gottheiten zu danken. Das Wort Matsuri bedeutet von der Wortherkunft her so viel wie „in einem Schrein aufbewahrt“.
Um zu verstehen, was man in Japan mit Matsuri verbindet, sind die Konzepte von „Hare“ und „Ke“ entscheidend. „Hare“ steht für das Nicht-Alltägliche, „Ke“ für das Alltägliche. Das Fest ist „Hare“, und indem es ausgiebig begangen wird, kann zu „Ke“ zurückgekehrt werden.
Die Japaner freuen sich auf das „Hare“, es ist eine Quelle der Vitalität, die es ihnen ermöglicht, den Alltag zu leben.
Es gibt aber neben Matsuri auch neue Feste, die nichts mit der Verehrung von Gottheiten zu tun haben, zum Beispiel jahreszeitliche Feste wie das Schneefest und das Kirschblütenfest, Paraden zur Feier der Geschichte oder Feste ausländischen Ursprungs wie der Samba-Karneval.
2. Was ist ein Mikoshi-Schrein?
Matsuri und Mikoshi sind untrennbar miteinander verbunden.
Mikoshi ist ein tragbarer Schrein. Die Träger, die eine Festtagstracht namens Hanten oder Happi tragen, tragen Mikoshi auf ihren Schultern und ziehen in der Umgebung des Schreins umher, um Unheil aufzunehmen, zu reinigen und für die Ernte zu beten.
Der Charme der Mikoshi liegt in dem Enthusiasmus der Träger. Die mehrere hundert Kilogramm schweren Schreine werden von Menschen getragen, die in der Gegend leben. Das trägt wesentlich zur Bildung lokaler Gemeinschaften bei.
3. Was ist ein Festwagen?
Festwagen und Taiko-dai (Trommelbock) sind ebenfalls tragbare Miniaturschreine, jedoch mit Rädern. Er ist schwerer als Mikoshi und wird von Hand gezogen.
Wagen wird oft die Form natürlicher Berge gegeben. Da man glaubte, dass die Götter von den Felsen und Bäumen auf den Bergen und Berggipfeln herabstiegen, wurden Festwagen gebaut, um die Götter einzuladen, während des Festes zu bleiben. Später, um die Götter noch mehr zu erfreuen, wurden die Wagen mit prächtigen Ornamenten geschmückt und mit Rädern versehen, sodass man auf ihnen durch die Stadt fahren konnte.
Die Taiko-dai zeichnen sich dadurch aus, dass in der Mitte eine Trommel geschlagen wird, und der Stock des Trägers ist daran befestigt. Die meisten dieser Taiko-dai sind im Westen Japans in Gebieten wie Kansai und Shikoku zu sehen.
Einige Festwagen und Taiko-dai, wie die Danjiri in Kishiwada, bewegen sich sehr kraftvoll, während andere mit Blumen, Puppen und anderen prächtigen Ornamenten geschmückt sind. Die eleganteren, wie beim Gion-Fest in Kyoto, lassen die Besucher in eine prächtige historische Welt eintauchen.
4. Was ist ein Feuerfest?
Viele Zivilisationen auf der ganzen Welt messen dem Feuer außergewöhnliche Kraft bei. Japan ist hier keine Ausnahme, und das Bedürfnis nach Reinigung durch Feuer und nach Stärkung durch die spirituelle Kraft der Flamme hat verschiedene Feuerfeste hervorgebracht.
Es gibt viele intensive japanische Feuerfeste, bei denen zum Beispiel über heiße Kohlen gelaufen oder in Flammen gesprungen wird. Berühmt ist zum Beispiel das Toba-Feuerfest in der Präfektur Aichi. Bei dem Fest, das von einem grandiosen Tempel veranstaltet wird, wetteifern Menschen darum, einen heiligen Baum aus einer brennenden Konstruktion zu ziehen, die von zwölf Seilen gehalten wird. In der Zeremonie sind die primitiven Ursprünge vieler japanischer Feste gut erkennbar.
5. Was ist der traditionelle japanische Volkstanz Bon Odori?
Bon Odori ist ein traditioneller japanischer Volkstanz, der seinen Ursprung im Buddhismus hat und während der Bon-Saison (Juli bis August) zu Ehren der Ahnen aufgeführt wird. Er findet nachts in Parks und auf Plätzen statt, wo die Menschen im Kreis um einen Trommelturm tanzen. Bon Odori ist sowohl bei Einheimischen als auch bei Touristen aus dem Ausland ein beliebtes Event im Sommer, da jeder problemlos daran teilnehmen kann.
In Japan gibt es mehr als 1.000 Tänze. Zu den berühmtesten gehören „Nishimonai Bon Odori“ in der Präfektur Akita, „Gujo Odori“ in der Präfektur Gifu und „Awa Odori“ in der Präfektur Tokushima.
6. Was ist das „Nacktfestival“ Hadaka Matsuri ?
Das Matsuri, das ausländische Touristen am meisten überrascht, ist wahrscheinlich das Nacktfest, bei dem die Teilnehmer fast nackt sind und lediglich Lendenschurze tragen. Warum sind die Teilnehmer nackt? Es heißt, auf diese Weise sähen sie so aus, als wären sie gerade geboren. Viele Nacktfestivals finden an Wendepunkten statt, wie dem ersten Vollmond des Mondkalenders und den Sommerreinigungsfesten.
Ein berühmtes ist das Saidaiji Eyo-Festival in der Präfektur Okayama. In der Eiseskälte streiten 10.000 halbnackte Männer um die „Shingi“ (zwei heilige Holzstäbchen, die ein Symbol der Hoffnung und des Glücks sind).
7. Was ist ein Nebuta?
Eines der Matsuri, das ausländische Touristen am meisten beeindruckt, ist das Nebuta-Fest in der Präfektur Aomori. Bei diesem spektakulären Fest ziehen riesige Laternenwagen, „Nebuta“ genannt, durch die Stadt.
Die Nebuta-Wagen sind rund neun Meter breit und fünf Meter hoch und thematisch mit historischen oder mythischen Abbildungen gestaltet. Begleitet werden sie von „Haneto“-Tänzern, die sich energetisch umherbewegen. Dieses Matsuri bietet Einheimischen Gelegenheit, den kurzen Sommer der nördlichen Provinzen zu genießen und Energie zu tanken. In der Stadt Aomori verleiht ein Geschäft Kostüme, sodass auch Touristen als Haneto teilnehmen können. Stimmen Sie ein in das „Rassera, rassera“, und durchtanzen Sie die Nacht.
8. Was ist Hanabi?
Die Geschichte japanischer Feuerwerke reicht bis in die Edo-Zeit (1603-1868) zurück. Japanische Feuerwerke, auf Japanisch „Blume“ und „Feuer“, zeichnen sich dadurch aus, dass sich wunderbare Lichteffekte rund und groß am Nachthimmel ausbreiten.
Feuerwerke gibt es in ganz Japan, vor allem im Sommer. Zu den berühmtesten gehören das Omagari-Feuerwerk in der Präfektur Akita, das Feuerwerk-Festival am Sumida-Fluss in Tokio und das Nagaoka-Feuerwerk in der Präfektur Niigata.
9. Was ist das Tsunahiki Matsuri?
In Japan wird selbst das Tauziehen zum Fest! Tauziehen ist sowohl ein Zeitvertreib als auch ein Kräftemessen und ein wichtiges Ereignis, bei dem Dörfer gegeneinander antreten, um den Zusammenhalt der Gemeinschaft zu stärken. In Bauern- und Fischerdörfern soll es auch das Glück der Ernte und des Fischfangs vorhersagen. Die Bewohner nutzen es, um für eine reiche Ernte und einen reichen Fang zu beten.
Das berühmte Tauziehen beim Naha Matsuri, wurde im Guinness Buch der Rekorde als „das beste Seil der Welt aus Reisstroh“ eingetragen. Das Festival wird von einer Parade traditioneller Kunst und Kultur begleitet. Wer möchte, kann auch selbst am Tauziehen teilnehmen und gemeinsam mit den anderen Spaß haben.
10. Was sind Raiho-shin-Besuche?
Im Jahr 2018 wurden Namahage in der Präfektur Akita, die Amamehagi in der Präfektur Ishikawa und die Paantu in der Präfektur Okinawa die „Raiho-shin, rituelle Besuche von Gottheiten in Masken und Kostümen“ zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.
Diese Gottheiten sind Boten der Götter, die die menschliche Welt einmal im Jahr, zu Neujahr oder zu anderen Terminen, besuchen. Sie werden als deformierte Figuren dargestellt und Menschen, die diese Masken und Kostüme tragen, besuchen die Häuser der Dörfer. Sie sehen zwar furchterregend aus, aber es heißt, dass sie Faulheit vertreiben und Glück bringen.