Neun lebhafte japanische Sommerfeste, bei denen Sie dabei sein können

Bei diesem traditionellen Sommerfest in der Stadt Akita werden in einer Parade Bambusstangen („Kanto“ genannt) wie wiegende Reishalme zu traditioneller japanischer Flöten- und Trommelmusik durch die Stadt getragen. Die Stadt ist erhellt vom Licht der insgesamt 10.000 Laternen, die an 280 Bambusstangen getragen werden. An jeder der 12 Meter hohen Stangen hängen mehrere Duzend Laternen, die für eine reiche Reisernte für Akita stehen – ein atemberaubender Anblick! Die Kanto-Stangen werden von Darstellern, den sogenannten „Sashite“, getragen. Sie balancieren die Stangen mit erstaunlichem Geschick mit ihren Armen und Hüften in einer aufregenden Show. Der Höhepunkt des Festivals ist in der Nacht, wenn sich die Träger mit den Kanto-Stangen aufstellen und der Himmel von Tausenden mit Kerzen beleuchteten Laternen in goldenes Licht gehüllt wird. Tagsüber treten die Sashite-Darsteller im Balancieren der Bambusstangen gegeneinander an. Besucher können auch versuchen, einen kleineren Kanto-Stab zu halten. Diese Leistung ist umso beeindruckender, wenn man selbst erlebt hat, wie schwer es ist, diesen Stab zu balancieren. Feuern Sie die Darsteller an und lassen Sie sich von dieser erstaunlichen Geschicklichkeit begeistern.

Beim Yamagata-Hanagasa-Festival tragen Tänzer wunderschöne „Hanagasa“-Blumenhüte, während Sie zu Hanagasa-Ondo-Musik tanzen. Mit lebhaften „Yassho, Makasho“-Gesängen und von dröhnenden Trommeln begleitet, folgen über 10.000 Tänzer einem spektakulär geschmückten Wagen in einer grandiosen Parade über 1,2 Kilometer durch das Zentrum von Yamagata. Tänzer mit wunderschönen, farbenfrohen Kostümen und mit roten Färberdisteln verzierten Hüten ziehen durch die Straßen. Besucher sind eingeladen, sich am Ende der Parade in der „Einlauf-Ecke“ anzuschließen. So kommen sowohl Einheimische als auch Touristen zusammen, um den leidenschaftlichen Tanz mitzutanzen.

Tokushima Awa Odori ist eines der größten Feste Japans und zieht 300.000 Tänzer und 1,3 Millionen Zuschauer an. Rund 1.000 Tanzteams, die so genannten „Ren“, tanzen energetisch zu Live-Musik. Die Geschichte des Festes lässt sich 400 Jahre auf das regionale Bon-Odori-Tanzfest zurückführen. Nehmen Sie auf einer der Tribünen Platz, um die vollkommen synchronen Tänze und die Lebendigkeit der bekannten Rens zu genießen. Die Spannung erreicht ihren Höhepunkt, sobald sich die Bewegungen der tausenden von Tänzern beginnen, sich zu vereinen. Daneben gibt es Rens, die Touristen begrüßen, sowie spontane Tänze in der Stadt, bei denen jeder mitmachen kann. Im Laufe des Tages finden auch verschiedene Vorführungen von Awa Odori statt, bei denen die künstlerischen Aspekte des Tanzes hervorgehoben werden. Diese Veranstaltung sollten sich Liebhaber der traditionellen darstellenden Künste nicht entgehen lassen!

Mit diesem Sommerfestival, das rund um den Kushida-Schrein stattfindet, beginnt die festliche Zeit in Hakata, in der Präfektur Fukuoka. Sie startet mit der Enthüllung der herrlich verzierten Yamakasa-Tragen am 1. Juli und dauert bis „Oiyama“, den Tragenrennen in den frühen Morgenstunden des 15. Juli. Während der Zeit werden die riesigen, über 10 Meter hohen Yamakasa-Tragen an verschiedenen Orten in der Stadt ausgestellt. Die Spannung steigt bis zum letzten Tag am 15. Juli, wenn die kleineren, etwa 3 Meter hohen Tragen mit einem Gewicht von einer Tonne in einem Zeitrennen getragen werden. Um 04:59 Uhr wird das Trommelsignal zum Start von „Oiyama“ gegeben und festlich gekleidete Männer beginnen das Rennen mit den eine Tonne schweren Tragen und „Oisa!“-Rufen durch die Straßen von Hakata.

Beim Hyuga Hyottoko Sommerfest ziehen Paraden mit humorvollen Tänzen durch die Straßen von Hyuga in der Präfektur Miyazaki. Tänzer mit Hyottoko- und Okame-Masken und einem roten Kimono mit weißem Gürtel sowie Tänzer, die als Füchse gekleidet sind, unterhalten die Zuschauer mit komischen Tänzen. Hyottoko ist ein Mann mit einem lustigen Gesicht und Schmollmund und Okame ist eine rundgesichtige Frau mit einer breiten Stirn und einer flachen Nase – beides seit alten Zeiten traditionelle Clownmasken in Japan. Der Tanz erzählt eine fantasievolle Geschichte, in der Hyottoko und Okame ein verheiratetes Paar sind. Ein Gott, verkleidet als Fuchs, versucht, die wunderschöne Okame zu verführen. Das Festival hat im Laufe der Jahre an Popularität gewonnen und zieht heute rund 2.000 Tänzer aus ganz Japan an. Sie können mit vorheriger Anmeldung ebenfalls an der Parade teilnehmen. Trainieren Sie bei diesem unterhaltsamen Festival Ihre Lachmuskeln und trotzen Sie der Sommerhitze!

Zahlreiche Tänzer wirbeln bei diesem wunderschönen Festival, das 200.000 Besucher aus dem ganzen Land anzieht, mit traditionellen japanischen Schirmen, die mit Gold- und Silberpapier und Glocken verziert sind, durch die Hauptstraßen von Tottori. Der lautmalerische Name „Shan-Shan“ hat seinen Ursprung sowohl in den Klängen der an den Schirmen befestigten Glocken, als auch in den zahlreichen sprudelnd heißen Quellen in Tottori. Das Festival beginnt mit einer Vorfeier am Abend des 13. August. Es findet seinen Höhepunkt am 14. August, wenn etwa 4.000 Tänzer gemeinsam den Schirmtanz aufführen und mit den Glocken klingeln. Sie werden staunen, wie sich die Tänzer trotz der Größe der Schirme geschickt synchron bewegen. Besucher haben auch die Möglichkeit, den Schirmtanz in einem Erlebnisbereich auszuprobieren.

Das Bakan-Festival wird jedes Jahr Ende August in Shimonoseki, der Präfektur Yamaguchi, gefeiert, in der viele wichtige Ereignisse der japanischen Geschichte stattfanden. Während dieser Zeit finden verschiedene geschichtliche Veranstaltungen statt, darunter der Heike-Odori-Tanz und die historische Parade. Heike Odori ist ein Tanz zum Gedenken an den Heike-Klan, der im 12. Jahrhundert in der Schlacht von Dannoura in Shimonoseki untergegangen ist. Der Tanz ist der Höhepunkt der Veranstaltung mit 4.000 Tänzern auf dem Festivalgelände. Jeder kann an dem Tanz teilnehmen, und auch Anfänger können der Choreographie leicht folgen. Heute ist das Festival das größte in der Präfektur Yamaguchi und zieht jährlich mehr als 400.000 Besucher an.

Das Kochi-Yosakoi Fest ist eines der größten Tanzfeste Japans und in dieser Zeit heizt sich die Spannung in Kochi auf. Es beginnt jedes Jahr mit einer Vorfeier am 9. August, gefolgt von vier Tagen mit leidenschaftlichen Tänzen von 200 Teams mit 20.000 Tänzern. Der Yosakoi-Tanz basiert auf dem Kochi-Volkslied Yosakoi-Bushi. Darsteller in farbenfrohen Kostümen tanzen mit „Naruko“ als Instrumenten. Naruko wurden ursprünglich dazu verwendet, um Vögel zu vertreiben. Heute tanzen viele Teams nicht nur zu traditioneller Musik, sondern auch zu verschiedenen Musikstilen wie Samba, Rock, Hip-Hop, Flamenco und Hula und konkurrieren in dynamischen Tänzen. Zuschauer sind begeistert, wenn die Teams mit einem Dutzend oder bis zu hundert in glitzernden Kostümen gekleideten Tänzern ihre gut organisierten Auftritte präsentieren. Einige Teams nehmen am Tag des Festivals neue Mitglieder auf und auch Besucher können an der Parade teilnehmen, wenn sie vorher einen Workshop besucht haben.

Das Nebuta-Fest in Aomori zieht jedes Jahr rund zwei Millionen Besucher an und ist eines der größten Festivals in der Region Tohoku. Bei diesem spektakulären Festival, das ursprünglich als Ritual für die Verstorbenen begann, werden Wagen mit riesigen Laternen, den so genannten „Nebuta“, in einer Parade durch die Stadt gefahren. Die Nebuta-Wagen sind rund neun Meter breit und fünf Meter hoch und mit historischen oder mythischen Themen gestaltet. Begleitet werden sie von „Haneto“-Tänzern, die sich energetisch umherbewegen. Am Abend steigt die Spannung in der Stadt, wenn die riesigen Nebutas wunderschön leuchten und sich in einer Parade zu lebhaften Klängen von Flöten und Glocken durch die Stadt schlängeln. Am schönsten ist es, als Haneto-Tänzer an der Parade teilzunehmen. Man muss sich nur ein Haneto-Kostüm ausleihen, um am Tag des Festivals teilzunehmen. Stimmen Sie in den „Rassera, Rassera“-Gesang ein und tanzen Sie in die Nacht.